Am Donnerstag, den 25.10.2018 wurde die Halle 12 der Frankfurter Messe feierlich eröffnet. Mehr als 100 Experten, darunter Architekten des Aachener Büros kadawittfeldarchitektur, Ingenieure, Statiker und andere, tüftelten an dem 250-Millionen-Euro-Projekt. Ab August 2016 übernahmen dann die Baufachleute das Ruder und gaben dem Messeareal im Westen Frankfurts ein markantes Gesicht. In Arbeitsgemeinschaft mit Ed. Züblin AG und ENGIE Deutschland GmbH verantworteten die Hochbau-Experten von Max Bögl in technischer Federführung die schlüsselfertige Erstellung der neuen Messehalle.
Gläserner Baukörper mit imposanter Außenhaut
Schon allein durch ihre Größe setzt die Halle 12 inspirierende Akzente: Sie ist rund 248 Meter lang und 118 Meter breit, bei einer Höhe von 30 Metern. Verteilt auf zwei Geschossebenen, die unabhängig voneinander eine flexible Nutzung zulassen, bietet die neue Messehalle mit 33.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche jede Menge Platz und Raum für bis zu 23.600 Personen. Geschossübergreifende Foyers im Osten, Westen und Norden, erschlossen durch insgesamt 18 Rolltreppen, begrüßen die Besucher mit viel Licht und Großzügigkeit.
Präzisionseinhub tonnenschwerer Betonfertigteile
So anspruchsvoll die Architektur ist, so herausfordernd haben sich die Bauarbeiten gestaltet – insbesondere der Transport und Einbau hunderter Fertigteile in verschiedensten Formen und Dimensionen. Präzise unter höchsten Qualitätsstandards gefertigt wurden sie in den Fertigteilwerken der Firmengruppe Max Bögl am Hauptsitz in Sengenthal und am Standort Gera. Die Leichtgewichte unter den Fertigteilen sind zwischen zehn und 20 Tonnen schwer. Die Giganten mit rund 27 Metern Länge wiegen dagegen bis zu 110 Tonnen: Spannbetonbinder, die als Hauptträger für die obere Hallenebene dienen. Ein gewaltiger Raupenkran mit einer maximalen Traglast von 600 Tonnen hob die tonnenschweren Binder präzise auf die Stützen. Zudem drehten sich bis zu zwölf Hochbaukrane mit ihren Auslegern auf dem Bauareal und unterstützten in Spitzenzeiten der Rohbauphase bis zu 500 Facharbeiter beim technisch anspruchsvollen Bau des Hallengebäudes. Auch Georg Augsdörfer, der Großprojektleiter der Firmengruppe Max Bögl, sieht die extremen Abmessungen der Bauteile sowie die beachtlichen Montagehöhen rückblickend als größte Herausforderung des Projekts. Im Gebäude selbst erfolgten fast sämtliche Montagearbeiten mittels Hubsteiger auf Höhen von sechs bis 14 Metern. Dies war zum einen zeitaufwendig und zum anderen personalintensiv.
Komplexe Stahlbauarbeiten für Halle und Parkhaus
Im September 2017 konnte der Rohbau dann abgeschlossen werden. Unmittelbar folgend wurde im Innenausbau und in der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) in allen Etagen vom Keller bis zum Dach intensiv montiert und installiert. Neben der zweigeschossigen Messehalle entstand außerdem ein neues Parkhaus mit rund 800 Stellplätzen. Die umfangreichen Stahlbauarbeiten für die Halle 12 und das Parkhaus verantwortete der Stahl- und Anlagenbau der Firmengruppe Max Bögl in Kooperation mit dem Stahlbau der Ed. Züblin AG.
Effektive Zusammenarbeit und Fertigteile als Schlüssel zum Erfolg
Resümierend konnte durch den Einsatz von Fertigteilen der Bauprozess beschleunigt werden, da die Bauteile bereits im Werk vorproduziert und just-in-time angeliefert wurden. Hätte man sich für eine Betonage vor Ort entschieden, so wären noch Schalungs- und Aushärtezeiten hinzugekommen. Außerdem empfand Georg Augsdörfer die Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft als höchst positiv und zielführend: „Besonders an diesem Projekt war die sehr enge und effektive Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Max Bögl-Züblin-ENGIE. Die gesamte Bau- und Projektleitung mit bis zu 60 Personen hat über die gesamte zweijährige Bauzeit hinweg sehr harmonisch zusammengearbeitet.“