Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Im Zuge der zukünftigen Entwicklung der verkehrslenkenden Maßnahmen auf Deutschlands Fernstraßen hat Max Bögl eines der deutschlandweit führenden Unternehmen im Bereich Verkehrstechnik als Kooperationspartner gewinnen können. Zukünftig kommen die zur Ausstattung der Schilderbrücken erforderlichen Komponenten inklusive der zugehörigen Regelungstechnik von der Bremicker Verkehrstechnik GmbH mit Sitz in Weilheim i.OB.
Foto: Reinhard Mederer
Die am Stammsitz der Firmengruppe Max Bögl in Sengenthal gefertigten Verkehrszeichenbrücken bestehen aus Riegel/Stiel-Konstruktionen als Stahlhohlkasten bzw. bei großen Spannweiten als Fachwerkkonstruktion. Sie werden auf Fundamenten seitlich der Fahrbahn befestigt und bei Bedarf mit einem Anprallsockel ausgestattet. Stahl ist der perfekte Werkstoff, der stabile und dennoch filigrane Bauwerke ermöglicht und sich durch das geringe Gewicht, eine hohe Festigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Mit bis zu 58 Metern Spannweite, was einer Breite von etwa sechs Fahrspuren entspricht, lassen sich die mit intelligenter Sensortechnik ausgestatteten Schilderbrücken mit diverser Zusatzausrüstung wie Wartungsstegen, Aufstiegshilfen oder Kabeleinführungen bedarfsgerecht konfigurieren.
Qualitätsbasierter Fertigungsprozess
Nach dem Brennzuschnitt der notwendigen Bleche sowie dem Abkanten der Tragprofile erfolgt der Zusammenbau der Einzelbauteile auf eigens dafür konzipierten Arbeitsplatzstationen. Hochmoderne Schweißanlagen fügen die Stahlbauteile unter Einhaltung strenger Qualitätsvorschriften zusammen. Die Kontaktschraubstöße der für die Gesamtmontage erforderlichen Verbindungsstellen zwischen Brückenriegel und Brückenstützen werden an hochpräzisen Bohr-Fräszentren mit Toleranzen im 100stel-Millimeterbereich bearbeitet. Dies gewährleistet insbesondere im dynamisch beanspruchten Eckbereich der Schilderbrücke eine definierte Kraftübertragung.
Foto: Reinhard Mederer
Optimaler Korrosionsschutz
Nachdem die Stahlbauteile bei rund 450 °C einen thermischen Zinküberzug erhalten haben, werden die Einzelkomponenten in einem aufwendigen Beschichtungsprozess zusätzlich mit bis zu drei Farbschichten gegen Korrosion versehen. Das schützt den Stahl vor aggressiven Einflüssen im späteren Einsatzbereich auf Autobahnen und Bundesstraßen. Sämtliche Prozesse in der Fertigung, in der Feuerverzinkerei, in der Lackierung sowie in der Vormontage werden kontinuierlich durch Mitarbeiter der internen Qualitätssicherung betreut. Externe Abnahmebeauftragte der jeweiligen Auftraggeber stellen vor Auslieferung die vertragskonforme Ausführung der Stahlbauteile und der zugehörigen Komponenten sicher. Erst dann erfolgt die Freigabe zur Auslieferung.
Foto: Reinhard Mederer
Implementierte Lean-Prozesse
An diesen systematisierten Bauwerken konnten erfolgreich die Methoden zur effizienten Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt und optimal aufeinander abgestimmt werden. Von der Vorfertigung über den Zusammenbau bis zu den Schweißplätzen: Über eine vorgegebene Taktfertigung der einzelnen Arbeitsplätze ließen sich die Vorgabezeiten aus der Kalkulation effektiv umsetzen. Durch eine klar vorgegebene Gestaltung des Lagerplatzes unter Beachtung eines definierten Materialflusses konnten so die einzelnen Arbeitsplätze optimal eingerichtet werden. Die tägliche Kommunikation von Verbesserungspotenzialen und die rasche Umsetzung entsprechender Maßnahmen bereits am nächsten Tag bringen eine stetige Prozessoptimierung mit sich.
„Durch die gezielte Anwendung von Lean-Methoden konnten wir bei der Fertigung der Schilderbrücken signifikante Verbesserungen erzielen. Die Reduzierung der Zwischenbestände und der Durchlaufzeiten sowie die Optimierung der Arbeitsabläufe bilden nicht nur einen Mehrwert für unser Unternehmen, sondern insbesondere auch für unsere Kunden.“
Matthias Lang, Hallenleiter
Kurze Sperr- und Montagezeiten
Auch die Vormontage der kompletten Unterkonstruktion mit Schild und Verkabelung sowie der Testlauf der LED-Schilder und Prismenwender erfolgen „steckfertig“ in der firmeneigenen Montagehalle. Die Probemontage des kompletten Schildes an der zuvor produzierten Stahltragkonstruktion stellt eine reibungslose und kurze Sperrpause von maximal 15 Minuten auf der Baustelle sicher. Zudem bekommt der Kunde einen umfassenden Lieferservice mit voll ausgestatteten Großkomponenten und allen weiteren Montagekomponenten – bis hin zum Reparatur-Kit für die Ausbesserung von möglichen Montageschäden am Korrosionsschutz. Die Komponenten werden einzeln vorkommissioniert und pro Standort separat verpackt und angeliefert. Das reduziert die Montagezeit vor Ort auf ein Minimum.
Just-in-time-Logistik
Da die zu beliefernden Baustellen meist auf stark befahrenen Verkehrsstrecken liegen, erfolgt die Anlieferung der Bauteile just in time – sorgfältig geplant durch die eigene Transport- und Logistikabteilung. Diese übernimmt auch die notwendigen Schwerpunktberechnungen des Gesamtfahrzeuges, die Streckenprüfung, das Einholen von Transportgenehmigungen sowie die Vorabnahmen des Gesamtfahrzeuges mit der Polizei. Das Eintakten der Begleitfahrzeuge, um die bis zu 37 Meter langen Bauteile sicher zum Einbauort zu bringen, gehört ebenfalls zum Servicepaket von Max Bögl.
Foto: Reinhard Mederer
Durchgängige Projektplanung mittels Konfigurator
Doch die Firmengruppe denkt einen Schritt weiter. Unter Verwendung eines 3D-Modells, das mit einfachen Basisdaten wie Brückenspannweite und anzusetzender Schildfläche erstellt wird, soll es zukünftig möglich sein, mittels eines Konfigurators dem Kunden bereits im Vorfeld ein verbindliches Angebot zu unterbreiten und im Auftragsfall die Ausführungsplanung zur Verfügung zu stellen. Zugleich sollen aus dem Modell die Fertigungsdaten für die Ansteuerung der Brenn- und Schweißmaschinen generiert werden. Das ermöglicht eine durchgängige Projektplanung von der Bedarfsermittlung bis zur Montage und zum Betrieb der Schilderbrücken.
Vorteile für den Kunden
- Alles aus einer Hand: Planung, Vormontage im Werk, Qualitätssicherung, Transport und Endmontage
- Belieferung der Baustelle mit allen erforderlichen Komponenten
- Vollständige Endabnahme im Werk, dadurch Fehlerminimierung und Kosteneinsparungen auf der Baustelle
- Planbare Montagetermine durch Just-in-time-Anlieferung der Bauteile
- Kurze Sperrpausen und Montagezeiten